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Definition

Was versteht man unter Work-Life-Balance?

Mit diesem Begriff wird das harmonische Zusammen­spiel von beruflichen und privaten Belastungs- und Erholungs­phasen beschrieben - dienstliches Engagement, private Aufgaben und Erholung sind also ausgewogen. Damit bleibt einerseits genug Zeit für Familie und Freund­schaften, aber auch Unter­nehmungen und Engagements, andererseits aus­reichend Kraft für ein erfolgreiches Meistern des beruflichen Alltags. Es geht also um ein Gleich­gewicht von beruflichem und privatem Leben im weitesten Sinne, denn mit Work-Life-Balance sind sowohl Karriere und Erfolg als auch soziale Kontakte, Gesundheit und Selbst­verwirklichung gemeint. Dabei bezieht sich Balance nicht darauf, dass alle Lebens­bereiche gleich priorisiert sind.

Allerdings lässt die Ver­wendung des Begriffs offen, wie ein solches Gleich­gewicht zu charakterisieren ist. Die Verein­barkeit von Beruf und Familie wäre zu kurz gegriffen, denn Work-Life-Balance bezieht sich auf Selbst­organisation und individuelle Ent­scheidungen einerseits sowie ausgeglichenen Interessen von Arbeit­nehmer und Arbeit­geber andererseits. Die gesellschaftlichen Voraus­setzungen, die diese Balance erschweren oder aber erleichtern, sind weniger damit gemeint. So kann zum Beispiel eine die subjektiv als aus­gewogen wahr­genommene Priorisierung der ver­schiedenen Bereiche des Lebens durch eine bestimmte Zeit­verteilung damit gemeint sein oder einfach die Tatsache, dass sich die Lebens­bereiche nicht gegenseitig negativ beeinflussen.

Work-Life-Balance-Modell: vier Säulen der Lebensbalance

Der hinter dem Konzept stehende Gedanke bezieht sich darauf, dass sich das Leben aller Menschen in vier Bereiche einteilen lässt - und diese haben einen direkten Einfluss auf Zufrieden­heit, Glück oder auch Stress:

  1. Arbeit und Leistung: Viele Arbeitnehmer fokussieren sich auf ihren Beruf und investieren viel Zeit und Energie, um ihre Leistungen zu verbessern und Erfolge zu erzielen - sowohl im eigenen Interesse als auch zum Wohle des Unter­nehmens. Das kann Erfüllung bringen, erhöht aber auch das Risiko für Probleme.
  2. Gesundheit und Fitness: Dieser Lebens­bereich umfasst alle Aspekte, die Körper und Geist betreffen. Dazu gehört - über die Ernährung oder körper­liche und geistige Gesund­heit und Fitness hinaus - auch die Erholung von Belastungen und Stress.
  3. Familie und soziale Kontakte: Dieser Bereich hat eine große Bedeutung für eine gesunde Work-Life-Balance, denn das soziale Umfeld kann unter­stützen und enormen Rück­halt bieten. Sobald diese Kontakte fehlen oder diese sich als toxisch erweisen, können sich Stress, Anstrengung und Belastung jedoch erhöhen.
  4. Sinn und Werte: Jeder Mensch strebt nach Selbst­verwirklichung und einem bestimmten Sinn im Leben. Fehlt diese wichtige Orientierung und damit die Richtung für alle Anstreng­ungen, ist das frustrierend - und damit unbefriedigend und ungesund.

Eine einheitliche Regel, wie viel Bedeutung und Gewicht jeder einzelne Bereich im Leben haben sollte, gibt es nicht - hier gibt es individuell unter­schiedliche Vorstellungen: Während viele Menschen ein erfülltes Berufs­leben vorziehen, entspannen sich andere bevorzugt bei einer anstrengenden Sport­einheit - oder im Kreise der Familie oder Freunde. Allgemein lässt sich jedoch fest­halten, dass weder das private Leben (inklusive der Person selbst) noch das Berufs­leben zu kurz kommen dürfen, um die anderen Bereiche nicht zu vernachlässigen oder eine Überarbeitung zu vermeiden.

Welche Maßnahmen können die Work-Life-Balance der Mitarbeiter verbessern?

Eine ausgewogene Work-Life-Balance wird für viele Beschäftigte immer wichtiger. Unter­nehmen sind also gut beraten, dieses Bestreben mit ge­eigneten Work-Life-Balance-Maßnahmen zu fördern. Dazu gehört in erster Linie eine positive Arbeits­atmosphäre - schließlich verbringen Arbeit­nehmer hier einen erheblichen Anteil ihrer Zeit. Dabei hat der Arbeit­geber einen großen Ein­fluss auf das berufliche Umfeld. Sinnvolle Ansätze dazu sind:

  • das Einräumen flexibler Arbeitsorte und -zeiten,
  • die Einführung von festen Geschäfts­zeiten, um nicht mehr ständig erreich­bar sein zu müssen,
  • das Schaffen und Fördern eines echten Team-Gefühls,
  • das Einplanen von ausreichend Zeit für zu realisierende Projekte,
  • das Vermeiden unnötiger Aufgaben und damit Reduzieren des Leistungsdrucks,
  • die Einführung eines Betrieblichen Gesundheits­managements,
  • das Etablieren emotionaler Check-Ins sowie
  • die Nutzung von Umfragen zur Work-Life-Balance.

Neben den arbeitsorganisatorischen Maßnahmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance und einer gezielten Personal­entwicklung eröffnet vor allem das Betriebliche Gesundheits­management mit seinen zahlreichen Instrumenten ein spannendes Potenzial: Unter Einbindung der gesetzlichen Kranken­versicherung werden Ansatz­punkte zur Verbesserung der betrieblichen Gesund­heit ermittelt und daraus konkrete Maß­nahmen abgeleitet. Bei der Umsetzung erfahren Unternehmen eine tatkräftige und finanzielle Unter­stützung durch die Kranken­versicherung - und letztendlich profitieren alle Beteiligten davon.

Welche Folgen kann eine schlechte Work-Life-Balance nach sich ziehen?

Es liegt auf der Hand, dass sich ein Ungleich­gewicht der vier Lebens­bereiche auf die Betroffenen aus­wirkt: Als direkte Folgen kommen beispielsweise

  • Stress,
  • Unzufriedenheit,
  • Überforderung und
  • Burnout

in Frage. Im schlimmsten Fall fühlen sich Beschäftigte nicht mehr mit ihrem Unter­nehmen verbunden und entscheiden sich für einen Wechsel. Probleme mit der Work-Life-Balance können also auf den Arbeit­geber zurück­schlagen, da sein Image auf Dauer leidet. Es liegt also im Interesse des Unter­nehmens, mit gezielten Work-Life-Balance-Maßnahmen die Mit­arbeiter dabei zu unter­stützen, nach­haltig eine gesunde Work-Life-Balance zu erreichen.

Fazit: Work-Life-Balance

Work-Life-Balance - wachsende Bedeutung für Beschäftigte

Die Möglichkeit, eine ausgewogene Work-Life-Balance zu erreichen, wird für Beschäftigte immer wichtiger - und damit ist nicht nur die Verein­barkeit von Beruf und Familie gemeint. Das Thema ist deutlich komplexer und erfordert die Aufmerk­samkeit der Arbeit­geber, sind diese doch auf motivierte, leistungs­fähige und gesunde Mit­arbeiter angewiesen, die ihre Zufrieden­heit auch nach außen tragen. Sinn­volle Work-Life-Balance-Maß­nahmen können sich dem­entsprechend auf verschiedene Bereiche beziehen, sollten den Beschäftigten aber grund­legend Raum für Flexibilität und Mobilität eröffnen. Darüber hinaus eröffnet das Betriebliche Gesundheits­management mit Einbeziehung der Krankenversicherung ein spannendes Potenzial. Um die individuellen Bedürfnisse optimal erfassen und Maß­nahmen gezielt ab­stimmen zu können, empfiehlt sich der Einsatz einer unter­stützenden Software, die auch eine Erfolgs­messung abbildet.