Definition
Was ist Mobile Recruiting?
Mobiles Recruiting stellt einen Bereich des digitalen bzw. des E-Recruitings dar, das wiederum sämtliche Schritte eines professionellen Bewerbermanagements digital abbildet. Im Prinzip bedeutet Mobile Recruiting, dass die Personalbeschaffung mit Hilfe mobiler Endgeräte, wie zum Beispiel Smartphones oder Tablets, realisiert und entsprechend zugeschnitten wird. Auf diese Weise können relevante Talente über internetfähige Kommunikationsgeräte angesprochen werden, was nicht nur die Reichweite erhöht, sondern auch den gesamten Bewerbungsprozess vereinfacht.
Wie wichtig das Thema Mobile Recruiting heutzutage ist, bestätigt eine von der Monster Worldwide Deutschland GmbH im Jahr 2020 beauftragte Studie, an der nicht nur renommierte Unternehmen, sondern auch 3.500 Kandidaten teilgenommen haben. Demnach gehen Unternehmen davon aus, dass
- sich Bewerber durchaus mit mobilen Kommunikationsgeräten über vakante Stellen informieren (deutlich über 90 Prozent) und
- sich auch auf diesem Wege bewerben wollen (rund 90 Prozent).
So erklärt es sich auch, dass etwa 82 Prozent der befragten Top 1.000-Unternehmen dem Thema Mobile Recruiting offen gegenüberstehen, bei Unternehmen im IT-Bereich sind es sogar 100 Prozent. Darüber hinaus ist das Bewerben über eine Mobile Recruiting App eindeutig auf dem Vormarsch: Bislang kommen jedoch nur 30 Prozent der Unternehmen den Bewerbern in diesem Punkt entgegen, Bewerber nutzen diesen Kanal hingegen schon zu 50 Prozent - Tendenz stark steigend. In diesem Punkt gehen die Präferenzen weit auseinander, denn Unternehmen legen oft genug noch Wert auf Papier-Bewerbungen - und das dürfte für qualifizierte Fachkräfte zunehmend problematisch sein.
Ziele und Vorteile des Mobile Recruitings
Mobiles Recruiting eröffnet potenziellen Bewerbern die Möglichkeit, sich direkt über ihr mobiles Endgerät über vakante Stellen zu informieren und zu bewerben. Damit lässt sich die Stellensuche jederzeit von jedem Standort aus bewerkstelligen, was deutlich mehr Flexibilität mit sich bringt. Für Unternehmen heißt das:
- Medienaffine Nachwuchskräfte wie digital Natives und GenZ lassen sich direkt ansprechen.
- Sowohl die Kommunikation als auch der gesamte Bewerbungsprozess wird deutlich einfacher.
- Sie erreichen effektiv mehr Bewerber und können Stellen schneller besetzen.
- Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten.
- Gleichzeitig wird die Candidate Experience, also die Erfahrung eines Talents mit dem Bewerbungsprozess, verbessert und
- die Arbeitgeberattraktivität gesteigert.
Es gibt verschiedene Wege, über die sich Mobile Recruiting realisieren lässt:
- Unternehmenswebseite Dies setzt voraus, dass die Webseite bzw. Karriereseite im Responsive Design gehalten, also auf mobile Endgeräte abgestimmt ist. Weitere Elemente sind mobil-optimierte Stellenausschreibungen sowie ein Bewerbungsformular, das einfach und vor allem mobil auszufüllen ist. Darüber hinaus erleichtert das mobile Tagging bzw. das mobile Recruiting per QR-Codes den gesamten Ablauf.
- Mobile Recruiting App Dieser Weg stellt den Idealfall dar: Unternehmen nutzen eine eigene App, die direkt mit der Personalmanagement-Software zusammenspielt. Allerdings ist dies nach wie vor die Seltenheit. Als Kompromiss kann ein Unternehmen die Apps von LinkedIn oder XING nutzen, sodass Bewerber ihre Unterlagen per Smartphone übermitteln können.
- Messenger-Recruiting Eine weitere Variante im Mobile Recruiting: Unternehmen verzichten auf explizite Anschreiben, sodass Bewerber beispielsweise auch Messenger wie WhatsApp nutzen können. Eine Bewerbung lässt sich dann über verschiedene Wege realisieren:
- im direkten Dialog,
- über kurze sprachgesteuerte Interviews oder
- als Video.
Bringt Mobile Recruiting auch Nachteile?
Um diese zeitgemäße Form des Recruitings effektiv ausnutzen zu können, sollten Unternehmen auch die unvermeidlichen Nachteile einkalkulieren und die eigenen Prozesse darauf abstimmen. Die wichtigsten zu beachtenden Punkte sind:
- Der Auswahlprozess kann komplizierter werden Wird ein Recruiting Prozess unkomplizierter, erhöht sich das Risiko, dass Kandidaten sich vorschnell bewerben - Unternehmen müssen also einen höheren Aufwand für die Auswahl einplanen.
- Mobilen Bewerbungen kann die Aussagekraft fehlen Sind mobile Bewerbungen zu kurz gehalten, kann die Aussagekraft leiden, sodass sich der Prozess verlängert und die eigentliche Auswahl nach hinten verschoben wird.
- Die technischen Anforderungen an die Webseite steigen Einerseits muss die Webseite responsiv aufgesetzt sein, damit Mobile Recruiting überhaupt funktionieren kann. Andererseits sollte sie so hochwertig programmiert sein, dass die Ladezeiten kurz bleiben - ansonsten leidet nicht nur der Bewerbungsprozess, sondern auch das Arbeitgeberimage.
Fazit: Mobile Recruiting
Mobile Recruiting - Zielgruppe direkt erreichen
Potentielle Bewerber direkt ansprechen zu können, eröffnet in der Personalbeschaffung ein interessantes Potenzial - schließlich befinden sich Unternehmen im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte. Je besser sich Personalabteilungen auf die Gewohnheiten und Anforderungen der jeweiligen Zielgruppe einstellen, desto aussichtsreicher sind die Recruiting-Maßnahmen. Dazu gehört neben der direkten und unkomplizierten Kommunikation ein komfortabler, stringenter Bewerbungsprozess, der dem Talent das Gefühl gibt, optimal abgeholt zu werden. Spielen Mobile Recruiting und eine Personalmanagement-Software perfekt zusammen, lässt sich ein solches Ergebnis größtenteils automatisiert realisieren - und das überzeugt die begehrten Fachkräfte.