Definition
Was genau ist das Bewerbermanagement?
Das Bewerbermanagement macht einen wichtigen Bereich des Recruitings aus, da es die für einen optimalen Bewerbungsprozess maßgeblichen Abläufe, Mittel und Methoden umfasst. Einerseits gilt es, mit den Bewerbern zu kommunizieren und die Bewerbungsdokumente zu verwalten, andererseits aber auch die internen Prozesse abzustimmen. Nur so kann das Bewerbermanagement seine Hauptaufgabe, nämlich möglichst effektiv und effizient das geeignete Talent für eine vakante Stelle im Unternehmen zu finden, überhaupt erfüllen. Dabei spielen nicht nur die fachlichen Kompetenzen eine Rolle, sondern auch die sogenannten Soft Skills: Bewerber und Unternehmen müssen zusammenpassen, damit das Arbeitsverhältnis Bestand hat und beide Parteien ihre Ziele erreichen.
Wesentliche Aufgaben des Bewerbermanagements
Aus dieser Zielsetzung leiten sich die Aufgaben ab, die ein professionelles Bewerbermanagement erfüllen sollte:
- Anforderungsprofil erstellen, um die Kompetenzen, Qualifikationen, Fähigkeiten und Kenntnisse zu definieren, die zum Ausfüllen der relevanten Stelle benötigt werden
- Stellenanzeige aufsetzen, die die Aufmerksamkeit und das Interesse geeigneter Talente weckt
- Bewerbungen strukturiert bewerten und während des kompletten Prozesses zielführend mit den Talenten kommunizieren
Für einen stringenten Bewerbungsprozess sind also verschiedene vorbereitende Schritte notwendig, wie beispielsweise
- die Ermittlung des Bedarfs der relevanten Anforderungen wie Qualifikationen, Fähigkeiten und Erfahrungen detailliert zu ermitteln;
- die Erstellung von prägnanten Stellenanzeigen;
- die Veröffentlichung dieser auf den relevanten Portalen - inklusive Social Media;
- das Tracken von potenzielle Bewerber mit den geeigneten Tools, um die Bewerbungsunterlagen speichern und verwalten zu können, aber auch von einer vereinfachten Kommunikation zu profitieren und den Bewerberstatus zu verfolgen;
- die Bewertung eingehender Bewerbungen;
- das Führen von Bewerbungsgesprächen und die Gewinnung weiterer Informationen;
- die Unterbreitung eines Angebotes an den geeigneten Kandidaten und die Vorbereitung des Vertragsabschlusses
Bewerbermanagement vs. E-Recruiting
Wo liegen die Unterschiede?
Die Begriffe werden durchaus synonym verwendet, was jedoch nicht korrekt ist: E-Recruiting fokussiert sich nämlich auf die technische Umsetzung, also ein digitales Bewerbermanagement, das mithilfe einer geeigneten Software realisiert wird. Im Gegensatz dazu bezieht sich der Begriff Bewerbermanagement auf die Sache an sich: Geeignete Talente werden gefunden, können für das Unternehmen begeistert und vertraglich gebunden werden, sodass sie ihr Potenzial im Unternehmen entfalten und folglich die Marke des Arbeitgebers effektiv profitieren kann. Ist das Bewerbermanagement hingegen nicht professionell aufgestellt, werden sich einerseits die gesuchten Talente abwenden, andererseits leidet das Unternehmensimage nachhaltig.
Bedeutung und Ziel eines modernen Bewerbermanagements
Ein professionelles Bewerbermanagement zielt grundsätzlich darauf ab, die zur Erfüllung der Unternehmensziele benötigten Talente effektiv und effizient zu rekrutieren - und damit das Arbeitgeberimage aufzuwerten. Es liegt in der Natur der Dinge, dass jedes Unternehmen einen eigenen Prozess für das Bewerbermanagement nutzt. Hier stellt sich jedoch die Frage nach dessen Qualität. Und deren Bedeutung ist nicht zu unterschätzen. Letztendlich kann nämlich das Bewerbermanagement drei Ziele verwirklichen:
1. Einsparung von Zeit und Ressourcen
Zieht sich ein Bewerbermanagement Prozess unergiebig in die Länge, ist das weder nützlich für die Talente noch für das Team, das auf Verstärkung wartet. Bei einem professionellen Bewerbermanagement geht es also um Geschwindigkeit bei der Bearbeitung der Bewerbungen. Hier empfiehlt sich insbesondere ein digitales Bewerbermanagement, denn zahlreiche Schritte im Bewerbermanagement Prozess lasen sich automatisieren. Werden beispielsweise die Eingangsbestätigungen für Bewerbungsunterlagen automatisch per E-Mail verschickt, hält das den HR-Zuständigen den Rücken frei und strafft die Abläufe.
2. Geeignetes Talent identifizieren
Auf der Grundlage des detailliert ausgearbeiteten Anforderungsprofils lassen sich schnell die Bewerber herausfiltern, die die wesentlichen Skills für die zu besetzende Stelle mitbringen. Damit wird der Bewerberkreis von vornherein reduziert, gleichzeitig lassen sich so die Chancen verbessern, den passenden Kandidaten ausfindig zu machen, gezielt anzusprechen und an das Unternehmen zu binden.
3. Arbeitgeberimage nachhaltig verbessern
Ist der Bewerbermanagement Prozess stringent aufgesetzt und gut durchorganisiert, fühlen sich Bewerber gut abgeholt und ernstgenommen. Sie erhalten einen professionellen Eindruck vom Unternehmen, wenn die Candidate Experience positiv ist. Die Folgen sind enorm, denn das Employer Branding spielt für qualifizierte Fachkräfte eine ebenso große Rolle bei der Entscheidung wie das Arbeitgeberimage.
Es liegt auf der Hand, dass ein strukturiertes digitales Bewerbermanagement hier enorme Effekte erzielen kann - in Bezug auf stringente und optimierte Prozesse und das Potenzial der Automatisierung.
Digitales Bewerbermanagement sicher aufbauen
Beim Aufbau eines digitalen Bewerbermanagements sind einige wichtige Voraussetzungen zu erfüllen:
- Datenschutz und -sicherheit Da der Bewerbermanagement Prozess darauf fußt, persönliche Daten zu verarbeiten, sind hier geeignete Maßnahmen zu deren Schutz und Sicherheit zu treffen. Das schließt Zugriffskontrollen, verschlüsselte Übertragungswege und natürlich sichere IT-Netzwerke mit ein.
- Softwarelösung implementieren Die Softwarelösung für ein digitales Bewerbermanagement muss sich reibungslos in die vorhandene IT-Infrastruktur wie das HR-System und die internen Abläufe im Unternehmen integrieren lassen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass sich bereits vorhandene Daten von Bewerbern einfach exportieren und importieren lassen.
- Daten sammeln und analysieren Zur laufenden Optimierung des gesamten Bewerbermanagement Prozesses sollten permanent Daten gesammelt und ausgewertet werden. Dazu zählen beispielsweise die Bewerberanzahl, der bis zur Anstellung vergangene Zeitraum im Durchschnitt und die Konvertierungsraten bei den Bewerbungen.
- Abläufe automatisieren Eine ganze Reihe von Arbeitsschritten und -abläufen lassen sich mithilfe einer geeigneten Softwarelösung automatisieren, was die Effizienz deutlich verbessert. Dazu kommen beispielsweise die Antwortschreiben als Eingangsbestätigung der Unterlagen in Frage, aber auch das Abgleichen der Skills der Bewerber mit den Anforderungsprofilen oder die Vereinbarung von Bewerbungsgesprächen.
- Bewerbungsprozess personalisieren Des Weiteren sollte der Bewerbermanagement Prozess so personalisiert werden, dass einerseits die Erwartungshaltung der Kandidaten und andererseits die Bedürfnisse des Unternehmens erfüllt werden.
Fazit - Professionelles Bewerbermanagement
Grundlage eines erfolgreichen Recruitings
Ein gut strukturiertes, stringentes und im Optimalfall digitales Bewerbermanagement verschafft Unternehmen gleich mehrere Vorteile: Einerseits eröffnet sich das Unternehmen beste Chancen, die benötigten Fachkräfte auch wirklich für sich begeistern zu können - und das dank geeigneter digitaler Tools, eines ausgefeilten Social Recruitings und des Einsatzes von KI ausgesprochen zeit- und kostensparend. Andererseits wertet ein zügiger und effizienter Bewerbungsprozess das Image des Unternehmens auf, was angesichts des sich verschärfenden Wettbewerbs um Fachkräfte ausschlaggebend für den Erfolg des gesamten Recruitings ist.